Die Vielfalt unserer Ortsteile
Gauchsdorf
Als Siedlung eines freien Franken namens „Güher“ im Bereich der karolingischen Königsmark Schwabach angelegt. Der noch 1340 ans Kloster Ebrach gegebene Zins legt diese Vermutung nahe. Der Name kann auch von lat. „Gauchus“, der Kuckuck abgeleitet werden. 1326 Ersterwähnung als „Gauchstorferius“. Gauchsdorf hatte im Verhältnis zu seiner Größe wegen seiner günstigen Verkehrslage – die Furt über die Aurach war viel befahren – eine erstaunliche Anzahl von Handwerksbetrieben aufzuweisen: Es gab einen Wagner und einen Schmied, einen Schuster und einen Schreiner, einen Müller und ein Sägewerk und gleich zwei Gasthäuser für müde und durstige Fuhrleute. Aus der alten Gauchsdorfer Schmiede, deren erste Erwähnung zurückreicht bis in Jahr 1374, hat sich in unserem Jahrhundert ein moderner Industriebetrieb entwickelt: Die Firma Bär Alustahlbau GmbH. Im Jahr 1905 kaufte ein Vorfahrer des heutigen Firmenbesitzers die Schmiede in Gauchsdorf. Anfangs fand der Betrieb seine Hauptaufgabe in der Betreuung der Pferde, die hier Halt machten. Außerdem arbeitete der Schmied mit dem Wagner zusammen: Gemeinsam bauten und reparierten sie Kutschen, Räder und andere Geräte. 1937 übernahm dann der Schmiedemeister Johann Bär den Betrieb und reagierte damals schon flexibel auf die Anforderung der neuen Zeit: Er erweiterte sein Sortiment um Landmaschinen und übernahm Beratung, Verkauf und Service. In beiden Weltkriegen waren die Bärs jeweils unabkömmlich gestellt, weil ihre Aufgaben für das Funktionieren der Landwirtschaft einen so hohen Stellenwert hatten. 1960 übernahm Georg Bär das Schmiede- und Landmaschinengeschäft. In den folgenden Jahren weitete sich der Handel mit Landtechnik ständig aus und das Geschäft konnte sich weiter entwickeln. Doch mit zunehmender Tendenz zur Konzentration und Rationalisierung in der Landwirtschaft wurde die Situation schwierig: Viele Bauern gaben auf oder arbeiteten nur noch im Nebenerwerb auf ihrem Bauernhof, die Nachfrage nach Traktoren und anderen Geräten ließ nach. Erneut stand der Betrieb vor der Notwendigkeit, auf die neue Entwicklung zu reagieren. So wurde in der ehemaligen Dorfschmiede die Fertigung auf Bauschlosserei und Metallbau erweitert; Alu-Fenster und –Türen, Tore und Fassaden erweiterten die Produktpalette. Als weiterer Schritt kam der Stahl- und Anlagebau für die Industrie hinzu. Das Unternehmen florierte und 1973 kam der Tag, an dem die alte Schmiede zu klein wurde: Der Betrieb zog vom Innenort, der kleine Ausweitungsmöglichkeit mehr zuließ, an den Dorfrand. Neben dem modernen Industriebetrieb fällt am Dorfrand auch der Segelflugplatz ins Auge. Im Jahr 1962 wurde das Gelände von der Fliegervereinigung Schwabach. e. V. erworben und damit der Grundstein für die Gauchsdorfer Besonderheit gelegt. Seitdem hat sich der Flugzeugpark ständig vergrößert, die Startbahn wurde befestigt, ein Werkstattgebäude und eine Flugzeughalle entstanden. Der Segelflugplatz Gauchsdorf bildet heute den Mittelpunkt eines vielfältigen und geselligen Vereinslebens.