Internationale Partnerschaften und Entwicklungszusammenarbeiten
Kooperationen für nachhaltige Entwicklung
Nachstehend erhalten Sie alle notwendigen Informationen zur internationalen Partnerschaft in Büchenbach.
Patenschaft IV./Luftwaffenausbildungsregiment 3
Die Patenschaft zwischen der Gemeinde Büchenbach und dem IV./Luftwaffenausbildungsregement 3 wurde 2004 begründet. Im Frühsommer 2005 fand deshalb auf dem Schulsportgelände der Gemeinde Büchenbach ein Gelöbnis statt. Bei diesem Gelöbnis wurde von beiden Parteien eine Patenschaftsurkunde unterschrieben.
Partnergemeinde Németkér (Ungarn)

In der Gemeinde Büchenbach wohnen viele Bürger, die aus Németkér stammen, oder deren Eltern und Verwandte in Nèmetkér geboren wurden. Nach 1945 haben sie infolge des 2. Weltkrieges ihre Heimat verlassen müssen, dort wo ihre Vorfahren sie vor nahezu 200 Jahren gefunden hatten. Jahrelange Vorarbeit und schier endloser Schriftverkehr waren erforderlich, um eine kommunale Partnerschaft mit dem im damaligen sozialistischen Ungarn liegenden Ort Németkér schließen zu können. Freudestrahlend konnten Bürgermeisterin Edènè Ambach aus Németkér und ihr Büchenbacher Amtskollege Karl Hausmann im September 1989 den Partnerschaftsvertrag bei einem feierlichen Festakt in der Mehrzweckhalle Büchenbach unterzeichnen. Das die Unterzeichnung der Partnerschaft mit dem Zusammenbruch des Ostblocks zusammenfiel, kam den zarten Freundesbanden nur entgegen.
Die Besuche Büchenbacher in Németkér, und auch umgekehrt, wurden zur Selbstverständlichkeit. Vereine beider Gemeinden besuchen sich regelmäßig und tauschen somit Kultur und Traditionen aus. Die gegenseitige Sympathie verband die Gemeinden nicht nur durch einen Vertrag, sondern inzwischen auch durch mehrere Paare und gar einer Eheschließung. Vielfältige freundschaftliche und verwandtschaftliche Bindungen bestehen aber nach wie vor zu ihrer alten Heimatgemeinde. Aber nicht nur Bürger, die aus dieser Gemeinde stammen, haben diese Verbindung, sondern in der Zwischenzeit auch viele Menschen bei denen keine verwandtschaftlichen Bindungen nach Németkér bestehen, haben in der Vergangenheit viele Freunde gefunden.
Entwicklungszusammenarbeit Bayern-Tunesien
Mit einem gemeinsamen Abendessen wurden am vergangenen Dienstagabend die Gäste aus der Gemeinde Nebeur in Westtunesien von Bürgermeister Helmut Bauz und einigen Gemeinderäten empfangen. Bis zum Samstagabend, kurz vor ihrer Abreise am Sonntagfrüh, wurde den tunesischen Gästen in einem dichten Programm zunächst Büchenbach vorgestellt:
Am Mittwoch erläuterten die Büchenbacher ihren Gästen zunächst das Wesen der kommunalen Selbstverwaltung in Bayern. Gemeinderat und BürgermeisterIn werden alle sechs Jahre direkt vom Volk gewählt und treffen stellvertretend für alle Gemeindebürger die Entscheidungen. Direktdemokratische Elemente wie Bürgerversammlungen, Bürgeranträge bzw. Bürgerentscheide ergänzen die ansonsten repräsentative Form der Entscheidungsfindung. Bürgermeister Bauz wies insbesondere auf die kommunale Finanz- bzw. Steuererhebungshoheit (Grundsteuer, Gewerbesteuer), die Personalhoheit und die sogenannte Rechtssetzungshoheit hin, also das Recht, im Rahmen von Satzungen und Verordnungen eigene Regeln vor Ort erlassen zu können. Nach einer Führung durch das Büchenbacher Rathaus wurden Einrichtungen wie die Bücherei, der Bauhof und die beiden christlichen Kirchen besichtigt. Der Büchenbacher Feuerwehrkommandant Norbert Dörfler führte die Gäste durch das Feuerwehrhaus und erläuterte die Fahrzeuge und Gerätschaften. Schulleiterin Sonja Steinberg zeigte die Büchenbacher Schule und verwies auf die vorbildliche Digitalausstattung mit digitalen Lehrgeräten für alle Schülerinnen und Schüler.
Besonderes Interesse galt dem Thema Abfall bzw. Recycling. Hier konnte der Büchenbacher Wertstoffhof besichtigt werden. Geschäftsführer Rainer Hofmann vom Büchenbacher Entsorgungsspezialisten „Hofmann denkt“ und sein Mitarbeiter Rico Kaiser nahmen sich viel Zeit, um die Funktionsweise und die Wege der Wiederverwertung der Wertstoffe aufzuzeigen. Gerade in diesem Bereich sahen beide Seiten wichtige Ansatzpunkte einer fruchtbringenden kommunalen Entwicklungszusammenarbeit.
Am Donnerstag erfolgte der Besuch am Landratsamt Roth. Frau Merve Feigel erläuterte die Aufgaben und Zusammensetzung des Landkreises. Hierbei ging sie auch auf die Gründung des Landkreises Roth im Jahre 1972 ein und wies auf die kommunale und staatliche Funktion des Landratsamtes (zugleich Kommunalbehörde und Staatsbehörde) hin. Nach der Besichtigung der DITIB-Moschee in der Nürnberger Straße in Roth erfolgte ein Besuch der Rother Berufsschule. Schulleiterin Undine Landvoigt erläuterte die im internationalen Kontext eher ungewöhnliche Form des Systems der Dualen Berufsausbildung in Deutschland und hob dessen Vorzüge hervor. Im Anschluss wurden die modern eingerichteten Werkstätten für verschiedene Ausbildungsrichtungen wie zum Beispiel Metallbearbeitung, Fahrzeugtechnik, Holzbearbeitung oder Farbgestaltung besichtigt.
Touristische Aspekte wie der Rothsee mit der LBV-Umweltstation sowie der Historische Eisenhammer Eckersmühlen standen für Freitag auf dem Programm.
Am Samstagvormittag fand im Sitzungssaal des Rathauses der Abschlussworkshop satt. Hierbei hob Bürgermeister Helmut Bauz, der im Juli 2022 die westtunesische Gemeinde Nebeur im Rahmen der 2011 nach der tunesischen Revolution geschlossenen Entwicklungspartnerschaft Bayern – Tunesien besucht hatte, die Themen Abfallbeseitigung und Klimaschutz besonders hervor. Insbesondere im Bereich der Erneuerbaren Energien schlummern in Tunesien aus Sicht von Helmut Bauz enorme Möglichkeiten wie etwa Photovoltaik und Windkraft. Nachdem die Themenfelder im Zuständigkeitsbereich der nationalen Ebene liegen, will der Büchenbacher Bürgermeister über das Regionalbüro der Hanns-Seidel-Stiftung Tunis entsprechende Anregungen und Vorschläge weitergeben.
Ein Besuch in Nürnberg und ein gemeinsames Abschlussessen in Büchenbach rundeten den Besuch ab. Die tunesischen Gäste traten am Sonntag mit vielen guten eindrücken aus Büchenbach und dem Landkreis Roth die Heimreise an. Die Gemeindevertretung in Nebeur freut sich schon jetzt auf einen möglichen nächsten Besuch einer Delegation aus Deutschland. Allen, die während dieses Aufenthalts sich für Vorträge und Führungen zur Verfügung gestellt haben, gilt unser herzlicher Dank. Bauz dankte auch den beiden Mitarbeiterinnen Stefanie Stöcker und Bettina Feldbaum vom Kulturamt im Büchenbacher Rathaus für die gute Vorbereitung des Besuches. Sein Dank galt ebenso Frau Dr. Stefanie Hanke von Engagement global, Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) aus Bonn. Die SKEW hat die Reise organisiert und finanziert.