Egal ob im Internet, auf Websiten, im täglichen Leben oder bei Behördengängen, heutzutage gibt es für viele Menschen Hürden zu überwinden.
Ob durch schlechtes Hören, Sehen, eingeschränkte Bewegung oder andere Barrieren - diese Hürden nehmen den Menschen Ihre Freiheiten.
Wir als Gemeinde wollen dem Entgegenwirken und kümmern uns nach und nach darum, das Leben für unsere Bürger barrierearmer zu gestalten.
Mehr Barrierefreiheit für Hörgeschädigte im Büchenbacher Rathaus
Den meisten Menschen fallen beim Stichwort „Barrierefreiheit“ zuerst bauliche Barrieren ein. Eventuell wird noch an Seheinschränkungen gedacht. Hinweise auf Kommunikationsanlagen für Hörbehinderte hingegen gibt es selten.
Gemäß dem Zitat von Immanuel Kant: „Nicht sehen, trennt von den Dingen - nicht hören, von den Menschen.“ Ohne gute Kommunikation, zieht der Mensch sich zurück und vereinsamt. Das muss nicht sein! Daher hat sich die Gemeinde Büchenbach eingesetzt eine mobile induktive Höranlage anzuschaffen. Damit soll Bürgerinnen und Bürgern die Kommunikation im Rathaus erleichtert werden.
Eine induktive Höranlage unterstützt schwerhörige Menschen beim Zuhören in Situationen mit vielen Nebengeräuschen, wie zum Beispiel bei Vorträgen oder Besprechungen. Dabei werden mittels eines elektromagnetischen Rings die Funkwellen mit der Sprache direkt ins Hörgerät übermittelt. Hörgeräteträgerinnen und -träger, Trägerinnen und Träger mit Cochlea-Implantat, aber auch Menschen mit leichter beziehungsweise beginnender Schwerhörigkeit, die noch kein Hörgerät tragen, erhalten damit eine klare und deutliche Sprachwiedergabe, störende Nebengeräusche wie Rascheln, Stühle rücken, Husten und so weiter werden ausgeblendet.
Die induktive Höranlage kann für alle Gespräche im Rathaus genutzt werden, geben Sie einfach bei Bedarf Bescheid.
Ein Dank an dieser Stelle auch noch an RHINK e.V., besonders Herrn Reutner und Frau Münch, für die gute Beratung.
Die mobile induktive Höranlage wird gerne auch ausgeliehen!
Vereine, Selbsthilfegruppen, Kirchen und kirchliche Gemeinschaften oder auch andere Organisationen und Institutionen in Büchenbach können sich die induktive Höranlage bei Bedarf kostenlos ausleihen.
Derzeit können maximal 16 Zuhörerinnen und Zuhörer die Anlage gleichzeitig nutzen. Sie besteht aus einem Sender für die Sprecherin oder den Sprecher sowie Empfängerkästchen (Taschenempfänger), die die Hörgeräteträgerinnen und -träger während des Vortrages bei sich tragen und Hörschleifen, die sie sich um den Hals hängen. Die eigenen Hörgeräte müssen jeweils auf die „T-Spule“ umgestellt werden. Anstatt eines Hörgerätes können auch die Kopfhörer genutzt werden, um von den Vorzügen der Anlage zu profitieren. Eine Einweisung zur Bedienung der einzelnen Geräteteile erfolgt bei Abholung.
Verwaltet wird die Anlage bei der Gemeinde Büchenbach vom Seniorenbüro, Ariane Winter, Telefon 09171/979525, E-Mail ariane.winter(@)buechenbach.de. Dort kann die Anlage auch ausgeliehen werden.
Beim Seniorenbeirat werden alle gehört
Dank unserer induktiver höranlage mittels FM Übertragung können alle SBR Mitglieder sich gut verstehen und bei den monatlich stattfindenden Sitzungen austauschen.
Frau Barkholz ist begeistert, da so das Hören endlich einfach und unkompliziert auch mit Kopfhörern und ohne bisherige Hörgeräteversorgung möglich ist. Die Gemeinde Büchenbach verleiht die Anlage, die in einem kleinen Koffer steckt, auch an andere Vereine.
Weitere Infos im Seniorenbüro!
Altglasentsorgung für Alle
Unterflurcontainer nennt man die kürzlich installierten Altglascontainer in Büchenbach (RHV berichtete). Das Altglas wird hier im Gegensatz zu herkömmlichen Containern in gut zugänglichen Einwurfsäulen entsorgt und fällt direkt in unterirdisch angelegte Container. Der Vorteil liegt vor allem in der Lärm- und Geruchsreduzierung für die Anwohnenden sowie in der minimalistischen Optik.
Doch die Container sind überdies ein Best-Practise Beispiel für Barrierefreiheit. Denn sie bieten die Möglichkeit ebenerdig mit dem Rollator oder Rollstuhl an die Säule hinzufahren. Danach können die Flaschen in gut erreichbarer Höhe entsorgt werden. Die Rollatorfahrerin Giesela Raschke dankt Bürgermeister Helmut Bauz persönlich bei Begehung der Container. „Früher musste man sich immer strecken und dehnen, um das Glas einzuwerfen, jetzt ist das ganz einfach“ schwärmt die 91-jährige. Doch nicht nur für das Alter birgt die neue Container-Anlage Vorteile. Auch das jüngste Mitglied der Gruppe konnte seine leere Kinderpunsch Flasche stolz selbst entsorgen.
Laut der UN-Behindertenrechtskonvention steht der Begriff Inklusion vor allem für gleichberechtigte Teilhabe in allen Lebensbereichen. Das wirkt im Zusammenhang mit dem Entsorgen von Altglas fast ein wenig zu hoch aufgehängt. Es zeigt jedoch viel mehr, in wie vielen Bereichen Barrierefreiheit mitgedacht werden muss und wie viel noch zu tun ist. 1. Vorstand des Rother Inklusionsnetzwerkes e.V. Paul Rösch ist mehr als begeistert von den Unterflurcontainern „für Alle“ der Gemeinde Büchenbach und würde sich – trotz nicht zu verachtender Kosten – über Nachfolge Container im Landkreis Roth freuen.
